Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch
erneut nicht in Schwung gekommen. Am Nachmittag sank der Leitindex
Dax um 0,19 Prozent auf 13 898,08 Punkte. Damit
bleibt das Geschäft wie schon am Vortag träge. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen stagnierte zur
Wochenmitte bei 31 188,54 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 verlor 0,15 Prozent auf 3606,58 Zähler.
"Abwarten und Kasse halten bleibt vorerst die Generallinie für die
unmittelbare Zukunft", heißt es im Börsenbrief "Bernecker-Daily".
Nach den jüngsten Dax-Rekorden ist auch für die Experten der
Commerzbank "derzeit Konsolidierung das Hauptthema". Die Anleger
wägten Wachstumsbedenken wegen der steigenden
Corona-Infektionszahlen ab gegen die Aussicht auf weitere
Hilfsmaßnahmen unter Führung von Joe Biden, der in einer Woche das
Amt des US-Präsidenten übernehmen wird. Außerdem warten die Anleger
gespannt auf die zum Wochenende hin anlaufende US-Berichtssaison.
Im Dax waren Aktien der Deutschen Post mit 1,7
Prozent Plus einer der Favoriten der Anleger. Sie hatten bereits am
Dienstag von angehobenen Zielen des Logistikkonzerns profitiert -
nun stießen auch Aussagen der Unternehmensführung zur erwarteten
Geschäftsentwicklung auf ein positives Echo.
Dagegen wurde Delivery Hero von Gewinnmitnahmen beim
Konkurrenten Just Eat Takeaway mit belastet: Die
Aktien des Essenslieferdienstes büßten als Dax-Schlusslicht über
dreieinhalb Prozent ein. Die Titel der Niederländer verbilligten
sich um knapp sechs Prozent - für die Jahreszahlen fanden Analysten
indes überwiegend lobende Worte, zumindest für die
Umsatzentwicklung.
Am MDax-Ende verloren ProSiebenSat.1 -Titel
sechseinhalb Prozent. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen nach
dem guten Lauf und Aktienverkäufen durch KKR. Seit Ende Oktober
hatten die Papiere des Medienkonzerns um fast die Hälfte zugelegt
und jüngst ein Hoch seit November 2019 erreicht. Am Dienstag nach
Handelsschluss hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung
auf ihr vorliegende Angebotsunterlagen vom Verkauf von elf Millionen
Aktien durch den Finanzinvestor berichtet.
Im SDax belegte Nordex mit einem
Kursgewinn von 1,2 Prozent einen der vorderen Plätze. Die zuletzt
unter Gewinnmitnahmen leidenden Titel des Windturbinenherstellers
erhielten viel frischen Rückenwind von einem Großauftrag aus
Brasilien.
Cropenergies -Papiere verteuerten sich um gut
dreieinhalb Prozent. Die Südzucker -Tochter legte
vollständige Zahlen für die ersten neun Monate des vergangenen
Geschäftsjahres vor, die Händlern zufolge den bereits Mitte Dezember
vorgelegten Eckdaten entsprachen. Bei dieser Gelegenheit hatte der
Biosprit-Hersteller zudem die Jahresziele auch aufgrund der
Corona-Pandemie deutlich zusammengestrichen.
Dagegen rutschte SMA Solar angesichts weiterer
Gewinnmitnahmen um fast drei Prozent ab. Als Auslöser sahen
Beobachter die gestrichene Kaufempfehlung des Analysehauses
Jefferies. Für dessen Experten Constantin Hesse sind die Aktien des
Solarunternehmens nach einer Verdreifachung ihres Werts seit Anfang
August reif für eine Verschnaufpause.
Der Euro drehte in die Verlustzone und wurde am
frühen Nachmittag mit 1,2169 US-Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2161 Dollar
festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,51
Prozent am Vortag auf minus 0,52 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,08 Prozent auf 145,92 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,07 Prozent auf 176,90
Punkte./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
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